FGZ: Zukunftsfähige Angebotsoptimierung

 

 

                                        Bild: Geisenheim, Quelle: Deutsche Bahn AG

 

 

Generationengerechte Angebote und Nachfragen im Rheingau

 

 

 Im Rheingau leben etwa 63.500 Menschen und Verbraucher mit überdurchschnittlich hoher Kaufkraft. Wir haben uns die Frage gestellt, ob das Warenangebot der Nachfrage entspricht. So sieht die Kaufkraftabdeckung im Rheingau nach der offiziellen Statistik aus.

 

- Lebensmittel:                Kaufkraftzufluss auf 106 % 

- Drogerien:                     69 %

- Bekleidung:                   Sehr geringe Kaufkraftbindung in allen Kommunen

- Schuhe:                          Nur geringe Kaufkraftbindung

- Möbel:                             Fast keine Kaufkraftabdeckung

- Glas, Porzellan:            54 %

- Spielwaren, Hobby:      10 %

- UE, Musik, PC, Foto:    20 %

 

Wieso fließt ein so hohes Maß an Kaufkraft in das übrige Rhein-Mai-Gebiet ab? Könnte eine bessere Kaufkraftbindung durch mehr Verkaufsfläche, mehr und verschiedene Marken, eine Sortimentsausweitung pro Produkt, die Spezialisierung gegenüber dem Wettbewerb und das Besetzen von (Spezial-) Nischen erreicht werden?

 

Eine nicht repräsentative, aber authentische Umfrage des Unterzeichners bei Gewerbetreibenden und Verbrauchern im Zeitraum Juni bis Oktober 2010 in Eltville und die Bewertung der Einzelhandels-Zentralität (Kaufkraftabfluss) zeitigten folgendes (Stimmungs-) Bild:

 

-          Die Menschen leben gerne im Rheingau, Einkäufe erledigen sie aber lieber in Wiesbaden, Mainz oder Frankfurt

-          Sogwirkung des Rhein-Main-Gebietes durch Arbeitsplätze, Wohnungsangebote, Infrastruktur und Kaufkraftabzug

-          Lage und Nähe zum Rhein-Main-Zentrum, Autobahn und Flughafen

-          Angebotsmangel von Investitionsgütern und Produkten des täglichen Bedarfs in allen Kommunen

-          Verringerung der Bevölkerungszahl im Rheingau in den nächsten 20 Jahren laut Prognosen des demografischen Wandels bei starker Zunahme der Senioren über 65 Jahre als wichtigster Zielgruppe mit abnehmendem Einkommen

-          Die nachfolgenden Generationen sind mit Einkaufszentren (EKZ) vertraut, brauchen pfiffige Angebote und ein breites Sortiment vor Ort für Alt und Jung

-          Das mangelnde Angebot führte 2010 allein in Eltville zu einem Kaufkraftabfluss von 40 Mio. € in den oben genannten Produktgruppen; das Sterben im Einzelhandel setzt sich fort.

                                            

                                      

                                                 Nachfrage größer als Angebot

                                                

In der Perspektive geht es darum, Angebot und Nachfrage im Rheingau ins Gleichgewicht zu bringen. Ein Beispiel der regionalen und lokalen Problemlösung kann das geplante Rüdesheim Center mit einer Verkaufsfläche von 7.000 m² auf dem Busparkplatz in der Touristenstadt sein. Das ergänzende Angebot (z.B. Bekleidung, Nahversorgung) zu hoffentlich bezahlbaren Preisen soll sich für den bestehenden Einzelhandel nicht nachtteilig auswirken. Das Mittelzentrum Eltville verfügt nicht über ein umsetzbares Konzept zur Verringerung des Kaufkraftabflusses, obwohl in der Stadt geeignete Grundstücke für Ausbau des EKZ und neue Angebotsstrukturen vorhanden wären, um Kaufkraft vor Ort zu binden und Arbeitsplätze zu schaffen.

 

Auf der einen Seite stehen die wirtschaftlich vitalen, urbanen Zentren wie Frankfurt a. M. als Sammelbecken ganz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, auf der anderen Seite die peripheren, ländlichen Gebiete wie der Rheingau mit vielen Pendlern. Der Stadt-Land-Gegensatz wird künftig noch deutlicher. Handlungsansätze für die Problemlösung in der Zukunft sind: Eine kinderfreundliche Politik, Bildungspolitik nach den gesellschaftlichen Anforderungen, Entwicklung Infrastruktur, Wohnungsmarkt und Gesundheitswesen sowie Wirtschafts- und Technologieförderung vor Ort. Es muss künftig mehr in die Standortfaktoren für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum investiert werden.

 

Weitere Informationen stehen Ihnen im Bedarfsfall zu folgenden Themen detailliert zur Verfügung:

 

-          Der Standort Eltville im Wandel

-          Zusammengefasste Auswertung der Umfrageergebnisse

-          Power Point Präsentation zu vor genannten Themen

 

Ein Beispiel für die Bürgerbeteiligung zu Fragen der nachhaltigen Wirtschaft hinsichtlich  von

Angebot und Nachfrage mit seinen Folgen liefern die nachstehenden Preseartikelartikel:

 

 

 

Wiesbadener Kurier vom 29.12.2011:

T-Online vom 02.01.2017 - dailydigest@piqd.de: